Nach wie vor müssen die meisten Rentner in Deutschland keine Steuern zahlen und entsprechend keine Steuererklärung abgeben. Gleichwohl nimmt die Zahl derjenigen Rentner, die zur Zahlung von Einkommenssteuern verpflichtet sind, stetig zu. So sind durch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli mehr als 100.000 Rentner in die Einkommensteuerpflicht gerutscht, wie das Bundesfinanzministerium mitteilt. Auf der anderen Seite hat – ebenfalls laut Bundesfinanzministerium – die zum 1. Januar 2023 erfolgte Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags rund 195.000 Rentner aus der Steuerpflicht herausfallen lassen.
Ursächlich für den Anstieg der steuerpflichtigen Rentner und der damit einhergehenden Irrtümer und Unsicherheiten ist das Alterseinkünftegesetz von 2005. Dieses regelt den Übergang von einer vorgelagerten zu einer nachgelagerten Besteuerung der gesetzlichen Renten bis zum Jahr 2040.
Bei der Besteuerung der Renten gilt ein so genannter Rentenfreibetrag. Dies ist der Teil der Rente, der nicht versteuert werden muss. Rentner, die nach Abzug des Rentenfreibetrags mit ihren Renteneinkünften über dem steuerlichen Grundfreibetrag, der das Existenzminium sichert, liegen, müssen Steuern zahlen. Wie hoch der Rentenfreibetrag ist, hängt vom Renteneintrittsjahr ab: Je später der Rentenbeginn, desto höher der besteuerte Anteil der Renteneinkünfte. Der zu versteuernde Anteil der Rente wird schrittweise erhöht. Ab dem Jahr 2040 wird keine Rente mehr steuerfrei sein.
Ausgeschlossen ist, dass Rentner, die durch die regelmäßigen Rentenerhöhungen steuerpflichtig werden, mehr Steuern zahlen müssen, als sie im Jahr vor der Erhöhung erhalten haben.
Im Zuge der zum 1. Juli erfolgten Rentenerhöhung ist es für alle Rentner empfehlenswert, zu prüfen, ob sie nun steuerpflichtig sind, da das Finanzamt die neue Steuerpflichtigkeit nicht in allen Fällen sofort erfasst. Dabei unterstützen wir natürlich gerne. Wir bieten Rentnern, die Fragen zur Rentenbesteuerung haben, individuelle Beratung und fachkompetente Unterstützung an. Es ist uns wichtig, Rentner oder auch Angehörige in dieser komplexen Thematik zu entlasten und Unsicherheiten zu beseitigen.
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